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Zmarzlik siegt in Landshut

Nach einem zähen Start unterstreicht der Weltmeister beim ersten Rennen seine Vormachtstellung.


Gleich zwei Mal muss hart gearbeitet werden. Sowohl nach den Freien Trainings als auch nach den ersten beiden Durchgängen des eigentlichen Grands Prix von Landshut ist Bartosz Zmarzlik nicht der stärkste Mann.


Doch jedes Mal findet der Dauerweltmeister einen Weg aus der Talsohle. Nach den Einzelzeitfahren gibt er für die Duelle im neu strukturierten Qualisegment erheblich mehr Drehzahl frei – mit dem Resultat, dass er sich sicher fürs Finale qualifiziert und das Sprintrennen mit fast einer Dreiviertelgeraden Vorsprung gewinnt.


Im eigentlichen Grand Prix gibt zunächst Brady Kurtz das Tempo vor, Zmarzlik gerät im zweiten hinter Anders Thomsen ins Hintertreffen. Doch ab dem dritten Durchgang sammelt sich außen mehr loses Material, innen wird weniger gewässert. Die äußere Linie wandert immer weiter, wird zusehends schmaler – und Zmarzlik ist der einzige, der sie immer treffsicher erwischt.

Bartosz Zmarzlik gewinnt den WM-Auftakt in Landshut vor Dan Bewley und Andrzeij Lebedews. Foto: FIM
Bartosz Zmarzlik gewinnt den WM-Auftakt in Landshut vor Dan Bewley und Andrzeij Lebedews. Foto: FIM

So bleibt er ab inklusive Lauf 11 ungeschlagen, besiegt im letzten Vorlauf den australischen Neuling Kurtz, sichert sich so das Recht der ersten Startplatzwahl, zieht Rot – und von dort weg im Finale zu einem unwiderstehlichen Sieg.


Dan Bewley, der sich im letzten Lauf die Fahrkarte für den Hoffnungslauf und damit fürs Finale gesichert hat, wagt sich in der ersten Kurve in einem riskanten Manöver weit raus. Doch auf der Geraden sperrt Zmarzlik dem mit Überschuss daherkommenden Engländer den Weg zu, lässt sich dabei seinerseits mit dem Hinterrad bis raus ans Kickbord treiben. Der kurze Moment, in dem das Rad die Band berührt und dadurch extra Vortrieb kriegt, resultiert förmlich in einem Tritt ins Kreuz von Zmarzlik. Der wird vom Kickbord so über die Gerade nach vorn katapultiert, dass er sich vorentscheidend von Bewley lösen kann.


Hinter Zmarzlik und Bewley wird Andrzeijs Lebedews auf Platz 3 von seinen Emotionen übermannt und weint nach der Siegerehrung Tränen der Rührung. Kurtz kommt im Finale nicht mit und wird Vierter.

Ruhe während des Sturms in der Box des späteren Siegers. Foto: Jörg Grohmann
Ruhe während des Sturms in der Box des späteren Siegers. Foto: Jörg Grohmann

Anders Thomsen hätte in Hoffnungslauf 2 die beste Startposition gehabt, verheddert sich aber beim Hin- und Herüberlegen, welches Motorrad er nehmen soll, verpatzt den Start und rollt aus.


Landsmann Mikkel Michelsen übersteht einen schweren Sturz in einem Vorlauf, als er im tiefen Material die Maschine nicht in den Drift gedreht kriegt, und scheitert danach wegen Ausfalls vor Erreichen des Hoffnungslaufs.


Die Deutschen spielen keine Rolle. Erik Riss kann durch ein bedeutend kleineres Ritzel, das er fürs Rennen einbaut, den im Training eingehandelten Rückstand von sechs Zehnteln auf Zmarzlik zwar spürbar reduzieren, braucht aber zwei Läufe, bis er ein Setup hat, mit dem er aktiv arbeiten kann. Kai Huckenbeck startet mit BVE-Motoren, wechselt fürs letzte Rennen auf Kröger – holt aber lediglich im dritten Block einen zweiten Rang.


 
 
 

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