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Überraschungs-Effekt

Hinter dem Team-EM-Aus der Deutschen in Elgane steckt noch viel mehr.


Richard Geyer zeigt sich perplex. „Mit Platz 3 hätten wir nicht gerechnet“, gesteht der Meißener nach der gescheiterten Qualifikation zur Speedway-Mannschafts-EM in Elgane. „Wir hätten nicht gedacht, dass Norwegen so stark ist.“


Doch die Heimmacht hat das deutsche Quartett auf dem falschen Fuß erwischt. Und bei näherer Betrachtung auch gezeigt, dass die Anstrengungen der Strippenzieher im deutschen Bahnsport nicht reichen, wenn man die Diaspora beenden möchte: In der Team-EM-Qualifikation hätte man einen Reservefahrer gebraucht – und ein Aufgebot, das mit den anderen Nationen auf Augenhöhe kämpft.

Die Bahn in Elgane stellt verdeckt hohe Anforderungen. Foto: Ronny Weis
Die Bahn in Elgane stellt verdeckt hohe Anforderungen. Foto: Ronny Weis

Und, wie die Analyse von Geyer indirekt zutage fördert, auch eine probate Vorbereitung. „Die Norweger haben drei Wochen lang auf ihrer Heimbahn trainiert – mit Rune Holta als Trainer.“ Der ehemalige Grand Prix-Fahrer hat die international meist unbelesenen und oder sehr jungen Landsleute gezielt auf die Bahn in Elgane eingeschossen. „Die Bahn war spezieller zu fahren als gedacht“, gesteht Geyer. „Sie hat sehr spitze Eingänge, und die Ausgänge haben sich länger gezogen. Um da den Radius perfekt zu treffen und das auch jedes Mal quasi aus dem Handgelenk zu schütteln – da musst du vorher ein paar Runden gefahren sein.“


Wir hätten nicht gedacht, dass Norwegen so stark ist. – Richard Geyer

Das Erfahrungsmanko haben die Norweger sich gezielt abtrainiert – beim Fahren, aber auch bei er mannschaftlichen Geschlossenheit beim Lesen der Bahn und den Abstimmungsänderungen, die gemeinsam und in einem permanenten Austausch erarbeitet wurden. So hat Norwegen sich sicher auf Rang 2 etablieren können – und hätte das auch ohne den Plattfuß von Jonny Wynant, den Motorschaden von Valentin Grobauer und das ein Mal ausgespeichte Vorderrad von Richard Geyer geschafft.

Die deutsche Mannschaft fand sich in Elgane zu einer Einheit zusammen. Foto: Ronny Weis
Die deutsche Mannschaft fand sich in Elgane zu einer Einheit zusammen. Foto: Ronny Weis

Geyer sagt: „Von uns hat jeder eine konstante und stabile Leistung abgerufen. Wir haben alle unsere Punkte gemacht.“

 
 
 

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