Dem Nachwuchs eine faire Chance
- Norbert Ockenga
- vor 17 Minuten
- 3 Min. Lesezeit
Christian Brunkhorst hat sich aus gutem Grund in Moorwinkelsdamm umgesehen – und ist beeindruckt wieder abgereist.
Bremen und damit die ärgerliche Weserbrücke auf der A1, auf der man immer rumstaut, liegen zwischen Zeven und Moorwinkelsdamm. Aber selbst die Fahrspurverengung kurz bevor die Weser den vielbesungenen großen Bogen macht kann Christian Brunkhorst nicht davon abhalten, sich am Samstag auf den Weg nach Mowi’damm zu machen. Denn Brunkhorst ist mit seiner Autohandlungskette einer der Partner und Sponsoren der deutschen Speedwaynationalmannschaft – und hat als solcher einen besonderen Blick für den hiesigen Nachwuchs.
Gerade eingedenk der aktuellen Lage im deutschen Seniorenspeedway ist die Förderung von jungen Talenten wichtiger denn je, deswegen nimmt Brunkhorst den Nachwuchs höchstpersönlich in Augenschein – und zeigt sich beeindruckt. „Schön, dass es so eine Veranstaltung gibt. Das ist wirklich Basissport für die jungen Leute“, lobt der Norddeutsche. „Es macht für mich den Charme aus, dass die jungen Fahrer ein völlig eigenes Rennen bekommen – mit der Liga Nord und mit solch’ einem tollen Veranstalter. Es war alles aufgebaut wie bei den Großen, bis hin zu einem kompletten Programmheft, das gut beschreibbar war; wirklich eine tolle Veranstaltung für den Nachwuchs.“
Es war eine Veranstaltung wie bei den Großen. – Christian Brunkhorst
Brunkhorst sah eine „starke Vorstellung der Frisian Lions von Moorwinkelsdamm. Die haben insgesamt von der Mannschaft her eine überzeugendeLeistung gezeigt. Brokstedt war nur in einem Block gut – wobei Magnus Rau bei der Mannschaft herausstach. Wolfslake zeigte sich mit Janek Konzack sehr stark, der der Fahrer des Tages war. Er hat nur gegen Marlon Hagener einen Punkt abgegeben. Mario Häusl und Marlon Hegener habe ich deutlich stärker erwartet. Auch Patricia Erhart hat auf der Mitte der Bahn schon den Hahn zugemacht. Die müssten eigentlich dauerhaft vorn mit fahren.“

Vor allem der 15-jährige Deutsche U21-Meister hinterließ einen bleibenden Eindruck: „Ganz stark war Janek Konzack. Das ist sicher einer, den wir noch öfter angucken werden.“ Konzack kommt genau wie Liebmann, aber auch die Moorwinkelsdammer Ben Iken, Jonny Wynant und Thies Schweer sowie Mika Frehse von den Teterower Hechten ausführlich im aktuellen Podcast von bahndienst.com zu Wort:
Erhart beschreibt in einem separaten Newsbeitrag, warum sie am Samstagabend in Moorwinkelsdamm nicht wie erwartet zurechtgekommen sei:
Auf der harten Bahn in Friesland ereigneten sich keine Stürze, „obwohl man nach der Hälfte des Rennens schon gesehen hat“, notiert Brunkhorst, „dass bei Einigen die Arme lang geworden sind“. Angetan zeigte er sich auch vom Zuschauerzuspruch – was ihn gleich zum Weiterdenken angeregt hat: „Vor mir saßen ein paar Jungs von Neuenknick. Denen ist auch hoch anzurechnen, dass sie den Verein wieder aus der Versenkung geholt haben. Es gibt in Neuenknick viele junge Leute, da wird richtig gearbeitet. Unter den Zuschauern saßen auch Alina Sassenhagen und Nynke Sijbesma, die beide noch verletzt sind. Dadurch, dass die ersten jungen Fahrer wie Marlon Hegener oder Jeffrey Sijbesma jetzt auch Langbahn und Speedway fahren, wird so ein Doppelprogramm offensichtlich gerade wieder interessant für den Nachwuchs. Da müsste man vielleicht mal drüber nachdenken, wie man für die jungen Leute ein Langbahntraining auf die Beine stellt.“
Vor allem aber zeigt der Förderer des Speedwaysports sich nachhaltig beeindruckt vom Format der Veranstaltung und der Aufmachung wie bei einem Rennen für Profis und Senioren. „Vielleicht hatte ich auch vorher den Eindruck, dass mich weniger erwarten würde. Aber warum sollte es da auch weniger geben?“
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